40 Jahre Stadtheim in Wiener Neustadt (Österreich)     22.04.2004

Medizin für hohes Alter
 
Johann Ochsenhofer kennt Medizin für hohes Alter
(Fotos: KIMWEB www.kimweb.info)

Alt werden und sorgenfrei den Lebensabend genießen, das kann man zweifellos im Wiener Neustädter Stadtheim. Johann Ochsenhofer, 93 Jahre alt, weiß die Vorzüge des Stadtheims zu schätzen.
 
Er hat seine individuelle Medizin entwickelt und hält sich fit. "Alles mit Maß und Ziel, dazu viel Bewegung", so lautet sein Erfolgsrezept. Aber auch dann, wenn seine Methoden nicht mehr greifen, braucht er sich keine Sorgen zu machen, denn ein gut ausgebildetes und hoch spezialisiertes Team kümmert sich rund um die Uhr um sein Wohl.

Durch ein gut durchdachtes System können sämtliche Leistungen durch hauseigenes Personal erbracht werden. Das reicht über Diplomiertes Pflegepersonal, Pflegehilfe, Ergotherapie, Küche, Wäscherei, Näherei, Raumpflege, Haustechnik bis zum eigenen Klubcafe.

Kompetentes Pflegepersonal
 
Kompetentes Pflegepersonal und gute Organisation sind
die Grundlagen für den erfolgreichen Betrieb des Stadtheims.

Zu der vorhandenen Qualität in der Pflege trägt eine ausreichende Anzahl an Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonal bei. Mit den Zusatzaus- und Weiterbildungen für Validation, Biografiearbeit, Kinästhetik usw. wird Pflege und Lebensbegleitung nach modernen geriatrischen Gesichtspunkten geboten.

Aufstehhilfe
 
Technische Ausrüstungen, wie diese "Aufstehhilfe" erleichtern die Pflege
und verbessern zugleich die Lebensqualität von Pflegebedürftigen

Das Pflegeleitbild sieht vor, dass die Familie weiterhin im Mittelpunkt des Bewohners steht. Das Recht auf Privatsphäre wird akzeptiert. Der Bewohner hat jederzeit die Möglichkeit in seinen Belangen selbst zu bestimmen. Die Angehörigen können auf Wunsch in die Pflege miteinbezogen werden. Das Pflegepersonal fördert vorhandene Ressourcen der Bewohner und es besteht Anspruch auf professionelle Gesundheits- und Krankenpflege.

Blutdruckmessung
 
Die Blutdruckmessung zählt zu den prophylaktischen Maßnahmen,
um mögliche Probleme rechtzeitig erkennen zu lassen

Die Bewohner des Stadtheims werden als Kunden betrachtet, das Wohlbefinden hat höchste Priorität. Aus der Erkenntnis, dass Pflegebedürftigkeit ein variabler Zustand ist, ein Prozess, der durch aktivierende und reaktivierende Pflege beeinflussbar ist, wird versucht, vorhandene Fähigkeiten solange als möglich zu erhalten. Sogar verlorengeglaubte Fähigkeiten können durch geeignete Reaktivierungsmethoden wieder zum Leben erweckt werden.

Gehhilfe
 
Mit einer "Gehhilfe" wird erhöhte Mobilität erreicht

Die ergotherapeutische Betreuung im Stadtheim zielt darauf ab, Ressourcen der Bewohner zu nutzen und Kompensationsmöglichkeiten zu erarbeiten, um größtmögliche Selbständigkeit im Alltag zu ermöglichen. Im Rahmen von Einzeltherapien wird Selbsthilfetraining, Hilfsmittelabklärung sowie funktionell-motorisches Training durchgeführt.

Handbad
 
Handbad

Zu den gruppentherapeutischen Aktivitäten gehören die Fingergymnastik, das Gedächtnistraining, die Spiele-Runde, die handwerkliche Gruppe, die Kaffeehausjause, eine Aktivierungsgruppe und eine Kochgruppe. Ein wesentlicher Schwerpunkt dieser Aktivitäten ist neben der Erhaltung und Förderung motorischer und kognitiver Fähigkeiten, die Anbahnung sozialer Kontakte.

Bettpflege
 
Der direkte Kontakt ist ein wesentlicher Bestandteil der Pflege

Im Stadtheim Wiener Neustadt betreibt man mit großem Erfolg die "Spezielle validierende Pflege". Bei diesem Pflegemodell geht es darum, in die innere Erlebniswelt von desorientierten hochbetagten Menschen einzutreten, diese anzuerkennen und wertzuschätzen. Dabei ist es wichtig, die Lebensgeschichte zu erfassen und eine individuelle Pflegeplanung zu erstellen. Es werden verschiedene Techniken (verbale und nonverbale Kommunikation, Berührungstechniken, sensorische Stimulation)eingesetzt um die Lebensqualität zu erhöhen und das seelische Befinden zu verbessern.

40 Jahre Stadtheim
 
40 Jahre Stadtheim, ein Grund zum Feiern

Das 1964 errichtete Stadtheim in Wiener Neustadt wurde im Laufe der Zeit immer wieder adaptiert und verbessert, die letzten Sanierungsarbeiten wurden plangemäß im Herbst 2003 abgeschlossen. Neben der Sanierung des Bauteiles 1975 wurde ein Klubcafe, ein Frisiersalon und ein Fußpflegestudio neu errichtet. Neu gestaltet wurde der Innengarten mit der Minigolfanlage und der Therapiegarten.

Die von der Stadt Wiener Neustadt in erheblichen Ausmaß zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel ermöglichen den älteren Wiener NeustädterInnen einen bestmöglichen Lebensabend in einer ansprechenden sich wohlfühlenden Umgebung mit Hotelcharakter. Insgesamt stehen 214 Wohnplätze zur Verfügung. (ep)

Zum Marktplatz Wiener Neustadt