Gedanken von A bis Z von ANNEMARIE MOSER
Anfang:
Der Anfang schöpferischen Schreibens ist das Lesen.
Begeisterung:
Begeisterung für Sprachkunstwerke anderer kann die eigene Arbeit
beflügeln oder erschweren
Cicero:
Redekunst ist etwas anderes als Dichtung, ihr aber manchmal nützlich.
Denken:
Die umfassendste Passion, die meine Arbeit fördert und gefährdet
Eliten:
Eliten sind Erfindungen für die Märkte
Fantasie:
Gegenspielerin des Denkens. Die Fantasie ist eine Königin, der
das Denken ständig Schuhe anmessen will
Gedicht:
Ein Gedicht besteht aus Wörtern des Autors und der Hinwendung
des Lesers zum Text
Hochmut:
Ein Hindernis für jegliches Lernen, aber wohltuend
Illusionen:
Illusionen erwirbt man von außen, entsorgen muß man sie
innerlich, am besten recyceln!
Jungsein:
Ein Zustand, in dem man tiefe Konflikte nicht durch Reden klären
kann
Kunst: Die
wichtigste Kunst ist die Lebenskunst, ohne die auch ein Genie nicht
alt wird
LieblingsautorIn:
Bei den Lieblingen lernt man nicht, man kuschelt in ihre Werke hinein
Museum:
Manche Menschen wünschen die Literaten ins Museum, weil sie
selbst nie hineingehen müssen
Niederösterreich:
Meine Heimat, die ich sehr wenig kenne
Ostblock:
Eine düstere Erinnerung an einen Erdteil im Kalten Krieg, der
hinter dem Eisernen Vorhang lag
Politische
Bildung: Grundlage für Engagement und das Bestimmen des eigenen
Standorts in der Gesellschaft
Quintessenz:
Eine Quintessenz von Tagesneuigkeiten wäre 'Hackfleisch für
Synapsen aller Arten'
Roman:
'Was ein Roman ist, bestimmt der Autor' (Zitat)
Schreibblockade:
Läßt sich durch Schreiben auflösen wie Arbeitsunlust
durch Arbeiten
Träume:
Träume entstehen, wenn das Tagesbewußtsein nur
Bereitschaft hat
Unterhaltung:
Unterhaltung ist in Maßen anregend, als Ganztages-Zeitvertreib
schlimmer als die Beulenpest
Vogelfrei:
Vogelfrei sind weit mehr Menschen als nur Asylwerber, z.B. auch
Politiker, mit dem Unterschied, daß Letztere nicht abgeschoben
werden können
Werbung:
Eine Branche, in der künstlerisch Begabte, anders als mit
Literatur, gut verdienen können
X:
Irgendein 'X' will niemand sein, jede(r) ist interessant
Y:
Irgendein 'Ypsilon' bleibe ich gern auf einem Überwachungsmonitor
Zahlen:
Kassazettel anschauen. Restgeld zählen. Seufzen.
|